Der Nationalpark vom Pollino ist im Jahre 1993 entstanden. Die Fläche beträgt 195'000 Hektar, zwischen Kalabrien und Basilicata. Die Geografie des Parks zeigt zwei Berggipfel: der Erste und Wichtigste: Dolcedorme 2'260 m und der Pollino 2'250 m. Auf einer zweiten Ebene liegt westlich die Bergkette des Orsomarso. Auf der anderen Seite Kalabriens ist die Landschaft am Abhang schroff, steil und unwegsam, gekennzeichnet durch Schluchten und felsiges, abschüssiges Gelände. Dagegen präsentiert sich auf der Lukanischen Seite das Klima milder und angenehmer. Dort wird in den Wäldern das Interesse auf eine besondere Art von Pinien , der gepanzerte Pinie (Pinus Leucodermis) geweckt, und ist nur im Gebiet des Pollino anzutreffen. Die Wissenschaftler sind der Meinung, dass dieser Baum ein echtes lebendes Fossil ist. Gekennzeichnet wird die Pinie durch die Oberfläche der Rinde, die schützend in mehreren Schichten wie ein Schild den Stamm umhüllt, daher der Name gepanzerte Pinie. Hinzuweisen ist auf weitere Baumarten im Park, wie die Buche, die Zerreiche, den Bergahorn und die Weißtanne. Es sind auch mehrere Tierarten vorhanden, die in anderen Gebieten nicht mehr vorkommen, wie der Wolf, der Fischotter, der Rehbock, die Wildkatze, der Goldadler, der Lammgeier, di Nachteule (Uhu) usw. Innerhalb des Parks bestehen auf der kalabresischen Seite 32 Gemeinden mit ihrem unfangreichen Bestand an Altertums- und Kunstschätzen, Wallfahrtsorte, Kloster, und Schlösser, sind geschichtliche Mittelpunkte und bieten interessante Einblicke in die Geschichte.
Religiöse und folkloristische Feste sind ein Erlebnis und ein Eintauchen in das vielfältige Leben dieses Landstriches.
Civita
Civita erhebt sich am Rande eines eindrucksvollen Einschnitts im Kalkgestein, der durch den Fluss Raganello (Raganello Schlucht) ausgewaschen wurde, gegenüber der hohen Steilwände des Pollino. Von albanischen Verbannten gegründet, hält sich noch heute die Kultur und der Baustil aus dieser Epoche, die sich dem Besucher ungewohnt darbietet. In diesem Ort werden die berühmten „Vallje“ Tanzfeste in traditionellen Trachten durchgeführt.
Hier findet man noch Beispiele von industrieller Archäologie , wie z.B. Spinnereien und Wassermühlen.
Sehenswürdigkeiten: Die Schluchten des Raganello
Morano Calabro
Bestimmt eines der bedeutendsten und eindruckvollsten Orte im Nationalpark vom Pollino. Er befindet sich auf einem Hügel mit einer außergewöhnlichen Aussicht auf das ausgedehnte Tal del Coscile, und antike Sybaris. Auf einem Berggipfel ragen die Reste eines normannischen Schlosses empor. Zwei bedeutende Monumente sind die Kirche des S. Bernardino, erbaut Mitte 400 von Sanseverino und in geringer Entfernung die Kirche der Maddalena, mit einer beispielhaften Gestaltung der Innenräume im kalabresischem Barock, während die Außenansicht im neoklassischen Stil gehalten ist. Sehenswert auch die Kirche des SS. Pietro e Paolo mit der Statue von Pietro Bernini. In 1000 m Höhe am Fuße der Serra del Prete findet man die Reste des Klosters von Colloreto aus dem Jahre 1545.
Sehenswürdigkeiten: Das Schloss – Die Kirche von San Bernardino – Die Kirche der Maddalena – Die Kirche von SS. Pietro und Paolo
Plataci
Plàtaci wird als das Land der Arbëresh-Wandmalereien bezeichnet.
Es ist ein landwirtschaftliches Zentrum an der Ostflanke von Pollino, das die Ebene von Sibari und den Jonio-See dominiert.
Besichtigt werden sollen die Madonna-Kirche von Konstantinopel und die Kirche des Heiligen Johannes des Täufers.
Vom 5. bis 21. August gibt es verschiedene traditionelle und kulturelle Veranstaltungen: Anzündung von Lagerfeuer, Ausflüge auf den 1713 Meter hohen Monte Sparviero, Malerausstellungen, Skulpturen und Antiquitäten lokaler Künstler. Interessant ist die Rückkehr des traditionellen Ehekorbes beim Klang der Zampogna oder des Organetto in Verkleidung der typischen albanischen Gänsehaut-Kostüme, mnit den Verwandten oder Freundinnen der Braut. Sehr interessant ist das traditionelle Arbëresh-Kostüm, das von Frauen getragen wird.
Cerchiara di Calabria
Das Land befindet sich in einer besonderen Lage auf 715 Metern über dem Monte Sellaro. Zu besichtigen sind die imposanten Überreste des Schlosses, der St. James Kirche, in der sich eine Tafel vom 16. Jahrhundert befindet. In tausend Metern Höhe befindet sich das Heiligtum der Waffe in einer Höhle. Auf einem Stein ist das heilige Bild der Madonna entstanden.
In der Umgebung von Cerchiara gibt es viele Höhlen: die wichtigsten sind der Abgrund des Bifurro, die Serra der Eule und die Ninfe.
Von großer Bedeutung sind die Quellen der Ninfe-Höhle, deren schwefelhaltige Gewässer den gleichnamigen Thermalkomplex versorgen. In der Höhle hat sich ein warmer Pool gebildet Hier bildet sich Schlamm mit therapeutischen Eigenschaften. Der alten Legende zufolge, war die Ninfe-Höhle die verborgene Höhle die den Thalamus des mytischen Calipso bewachte.